
Mobilität
Austausch wird vor allem dann gefördert, wenn Mobilität uneingeschränkt für jedermann möglich ist. Die Feuille de route III setzt sich daher für ein einfach nutzbares grenzüberschreitendes Nahverkehrssystem mit einheitlichem Ticketsystem ein.
Ausbau des grenzüberschreitenden Schienennahverkehrs zwischen dem Saarland und Frankreich
Wegen der unterschiedlichen technischen Systeme gibt es heute nur wenige umsteigefreie Verbindungen im Schienennahverkehr zwischen dem Saarland und Frankreich. Die bestehenden Verbindungen können aktuell nur mit Dieseltriebwagen bedient werden, obwohl teilweise die Strecken elektrifiziert sind. Mit dem Einsatz elektrisch betriebener Fahrzeuge auf diesen Strecken könnte ein zusätzlicher Beitrag zur Emissionsminderung geleistet werden.
Um ein attraktives Verkehrsangebot im grenzüberschreitenden Schienennahverkehr zu schaffen, muss das bestehende Angebot spürbar verbessert werden. Das Saarland investiert gemeinsam mit Rheinland-Pfalz (inkl. der Zweckverbände Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd und Nord) und Baden-Württemberg auf der deutschen Seite und der Region Grand Est auf der französischen Seite in die Entwicklung, Zulassung und Beschaffung von Schienenfahrzeugen, die sowohl auf dem französischen als auch auf dem deutschen Schienennetz eingesetzt werden können. Darüber hinaus werden gemeinsame europaweite Ausschreibungen zur Erbringung der Verkehrsleistung durch ein Eisenbahnunternehmen vorbereitet.
Ziel 2020–2022:
- Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 sollen im Saarland folgende grenzüberschreitende Verbindungen täglich angeboten werden: Trier – Perl – Thionville – Metz (im Zweistundentakt); Saarbrücken – Metz (im Einstundentakt); Saarbrücken – Strasbourg (im Zweistundentakt).

Schaffung eines OnlineTicketing-Systems für den grenzüberschreitenden Nahverkehr
Bis heute erfordert die Nutzung der bestehenden grenzüberschreitenden Nahverkehrsangebote im Eurodistrict Saar-Moselle den Kauf verschiedener Fahrkarten. Der Kauf eines Tickets – unabhängig davon, welche Linien zur Erreichung des Zieles genutzt werden – ist nicht möglich. Es gibt bisher auch keine Möglichkeit, vorab – z.B. über das eigene Mobiltelefon – ein sogenanntes Handyticket zu erwerben. Dies erschwert die Nutzung bestehender grenzüberschreitender Nahverkehre, insbesondere auch für Gelegenheitsfahrer oder Gäste von außerhalb. Mit der Schaffung eines Online-Ticketing-Systems können diese Hindernisse im grenz-überschreitenden Verkehr behoben werden.
Ziel 2020–2022:
- Mit dem Online-Verkauf von Fahrscheinen soll auf beiden Seiten der Grenze die Nutzung des ÖPNV mit einem einzigen Fahrschein ermöglicht werden, und zwar unabhängig von dem gewählten Verkehrsmittel und ohne sich mit den unterschiedlichen bestehenden Ticketing-Systemen und Tarifen befassen zu müssen. Das Saarland entwickelt und erprobt gemeinsam mit der Region Grand Est, der Agglomération de Forbach Porte de France und dem Eurodistrict Saar-Moselle im Rahmen des Interreg-Projekts Ticketing Moselle-Saar (TMS) ein grenzüberschreitendes Online-Ticketing-System.

Schlüsselinformationen
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zusätzliche grenzüberschreitende Zugverbindungen im Ein- und Zweistundentakt sind geplant
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einheitliches Ticket soll Fahrten im ÖPNV in der Grenzregion erleichtern