Saarstahl kauft Werke in Frankreich
Saarstahl kauft zwei Werke in Frankreich und steigt damit ins Schienengeschäft ein. Damit steigt das Unternehmen in das Schienengeschäft ein.
Mitte Juni gab das saarländische Stahlunternehmen sein Angebot für zwei französische Werke von Liberty Steel ab: für die Schienen-Fabrik n Hayange nördlich von Metz und das Stahlwerk Ascoval in Saint-Saulve nahe Lille. Anfang Juli schlossen Liberty Steel und Saarstahl eine Grundsatzvereinbarung über den Kauf. Jetzt kam die Genehmigung des französischen Wirtschaftsministeriums und des Handelsgerichts in Paris, sodass der Kaufvertrag unterzeichnet werden konnte. Rund 700 MitarbeiterInnen kommen nun zu Saarstahl hinzu. Saarstahl inklusive von Tochterunternehmen hat - ohne Auszubildende – rund 5300 Beschäftigte, die Dillinger Hütte etwa 6200.
Zu dem Kaufpreis wollte sich die Holding nicht äußern. Mehrere französische Medien hatten berichtet, dass Saarstahl drei Millionen Euro für den Kauf der beiden Standorte geboten habe. Die Stahl-Holding bestätigte aber Informationen, wonach das Unternehmen mehr als 40 Millionen Euro an Investitionen und die Übernahme von 45 Millionen Euro Schulden zugesagt habe.
Liberty Steel mit Sitz in London hatte im Mai den Verkauf von Vermögenswerten in Großbritannien und Europa angekündigt, nachdem das Finanzunternehmen Greensill, zu dessen Hauptkunden es gehörte, in Schwierigkeiten geraten war. Die Werke in Hayange und Saint-Saulve standen in der Folge zum Verkauf. Saarstahl setzte sich in dem Bieterwettstreit gegen die italienische Beltrame Group und den Stahl-Riesen Arcelor-Mittal durch.
Die saarländische Stahl-Holding verspricht sich viel von dem Kauf. „Beide Werke haben ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der SHS-Gruppe und ermöglichen uns die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Köhler. Betriebsratschef Stephan Ahr rechnet durch den Kauf mit einem „großen Schub“ für Saarstahl.
Die SZ berichtete.