
Esch wird Europäische Kulturhauptstadt
2022 wird Esch-Alzette, zweitgrößte Stadt von Luxemburg, den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt tragen. Jedes Jahr wird diese Bezeichnung einer anderen Stadt oder Region in der Europäischen Union verliehen.
Zusammen mit den 10 Luxemburger Gemeinden des Verbands Pro-Sud sowie den 8 französischen Gemeinden der „Communauté de Communes Pays Haut Val d’Alzette“ (CCPHVA) wird Esch-Alzette 2022 zur Europäischen Kulturhauptstadt. Damit findet das europäische Kulturjahr in einer Region statt, die lange durch industrielle Arbeit geprägt war, und deren industrielle Traditionen hier noch nachwirken.
"Die Region passt sich nun einer Welt nach Covid-19 an und bleibt dabei ihrer einzigartigen Identität treu: einer tief verwurzelten kulturellen Vielfalt, die sich durch ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit charakterisiert, während sie weiterhin den Sinn und die Bedeutung von Grenzen in Frage stellt."
Esch2022 überträgt das historische Erbe von Esch-Alzette, der Pro-Sud- und der CCPHVA-Gemeinden aus der Stahl- und Kohleindustrie in ein neues Zeitalter. Unter dem Leitmotiv REMIX will die gemeinnützige Vereinigung "Esch2022" einem Impuls für gemeinsames Handeln geben, eine Verknüpfung von alt und neu, eine Mischung aus Bekanntem und nie Dagewesenem schaffen. Dabei soll eine nachhaltige Entwicklung garantiert und die Öffentlichkeit zur aktiven Teilnahme bewegt werden.
Geboten werden Projekte zu Kunst, Musik, Tanz, Architektur, Design und Literatur, aber auch zu Heimat und Erbe. Dabei verfolgt Esch2022 das Ziel eine neue Wahrnehmung der Region als attraktives Kultur- und Städtereiseziel zu schaffen durch neue Angebote und Attraktionen, um so die regionale Identität und die internationale Beliebtheit zu steigern.
In beiden Ländern sind mehr als 160 Projekte geplant, die in 19 Kommunen stattfinden und von 31 MitarbeiterInnen sowie mehr als 400 Freiwilligen realisiert werden. Eingereicht wurden 2019 exakt 606 Projekte, davon rund 80 aus Frankreich. Inzwischen sind auch 57 externe Partner in die Organisation des Kulturjahres eingebunden – darunter prominente Unternehmen wie die Eisenbahngesellschaft CFL und das Winzer-Kollektiv Domaines Vinsmoselle.
Die offizielle Eröffnung des Kulturhauptstadtprojekts findet zwar erst am 22. Februar 2022 statt, aber schon diesen September, zur Rentrée, wollen die Organisatoren das große Kulturfest langsam einläuten. So geben KünstlerInnen und Projektpartner während des Remix Festivals, das bis Anfang Dezember dauern soll, in Podiumsdiskussionen, Workshops und Sonderveranstaltungen Einblicke in Projekte. Der Eintritt ist, nach Reservierung, frei. Außerdem startet ab September ein Kinderwettbewerb in Schulen des Esch2022-Gebiets. Und mit den Musikworkshops „Future Frequencies“ ist eine neue Plattform für aufkommende lokale Musik geplant. Einen ersten Vorgeschmack auf das Miteinander mit BürgerInnen gibt es am 25. September, wenn das professionelle Luxemburger Theater-Kollektiv „Independant Little Lies“ und die Escher „Biergerbühn“ Szenen aus Dürrenmatts Klassiker „Der Besuch der alten Dame“ auf die Bühne bringen. In voller Länge uraufgeführt wird das partizipative Projekt am 8. Oktober im Escher Theater.
Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie auf der Website von Esch2022.