
Grenzregionen im Vergleich
Die Besonderheiten von Grenzräumen stehen im Mittelpunkt eines interdisziplinären Verbundprojekts, an dem Forscherinnen und Forscher der Universität des Saarlandes und drei weiterer Universitäten beteiligt sind.
Die Corona-Pandemie stellte besonders die Grenzräume in der Europäischen Union vor besondere Herausforderungen. „Die freie Fahrt über die nationalen Grenzen hinweg ist für uns Europäer selbstverständlich geworden. Die Grenzschließungen zu Beginn der Corona-Pandemie führte vielen erst schmerzhaft vor Augen, wie eng verflochten vor allem die grenznahen Regionen miteinander sind“, sagt Florian Weber, Juniorprofessor für Europastudien der Universität des Saarlandes. Gemeinsam mit mehreren Partnern will er die bisher noch immer unterschätzten Grenzräume von der Peripherie ins Zentrum rücken und dabei aufzeigen, welche Unterschiede es schon innerhalb Deutschlands gibt. „Wir wollen die Großregion, konkret das Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und Luxemburg, mit der Region Brandenburg-Lebus vergleichen, die Deutschland mit Polen verbindet“, erläutert Weber.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln sollen nicht nur politische und wirtschaftliche Verflechtungen sichtbar gemacht werden, sondern es geht auch um die Frage, wie sich Menschen in den Grenzregionen sprachlich und kulturell annähern. Untersucht werden soll, wie sich die europäischen Grenzregionen als Kontaktzonen und Übergangsbereiche an den nationalstaatlichen Rändern entwickeln.
An dem interdisziplinären Verbundprojekt „Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien“ sind Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fachbereichen der Universität des Saarlandes, der Technischen Universität Kaiserslautern, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder beteiligt. Die Verbundkoordination liegt bei Juniorprofessor Florian Weber der Universität des Saarlandes. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird die Kooperation drei Jahre lang mit rund zwei Millionen Euro fördern.
Quelle: Universität des Saarlandes